Kreisfeuerwehrverband Waldeck-Frankenberg

Vegetations-, Wald-, und Flächenbrände

Am 23.07.2022 hat der Kreisfeuerwehrverband zu einer Informationsveranstaltung ins Korbacher Kreishaus geladen. Hierzu wurden je 2 Plätze je Gemeinde vergeben, um das Wissen dann anschließend in die 172 Wehren des Landkreises Waldeck Frankenberg weiter geben zu können, da es mittlerweile auch in Deutschland und Europaweit immer öfter zu extremen Situationen kommt und seit 2018 große Trockenheit herrscht. Nach einer kurzen Begrüßung von Gorden Kalhöfer übernahm das Team von @fire.

Das Team stellte sich und ihre gemeinnützige Organisation vor. Viele Mitglieder bei @fire sind im Ausland (Amerika, Kroatien, Spanien, Griechenland) unterwegs und konnten dort durch Ihre Auslands Einsätze viele Techniken und Taktiken übernehmen, die sie in solchen Seminaren weitergeben. Die Ausbildung erfolgt nach dem amerikanischen Vorbild. Ziel dieses Seminars ist es aufzuzeigen mit welchen Möglichkeiten jede Wehr unterstützend eingreifen kann, selbst mit minimalistischen Mitteln. Vorrausetzung für den Erfolg bei Vegetationsbränden ist das jeder die gleiche Sprache spricht und dies auch ausgebildet wird. Denn bei größeren Bränden sind viele Wehren vor Ort und deshalb sollten alle auf dem gleichen Stand sein.

„Vegetationsbrände“ ist der Sammelbegriff für verschiedene Arten von Bränden in der freien Natur. Die Gefahr für Brände in diesen Bereichen
kann durch extreme Trockenperioden, wie sie in den letzten Jahren häufig vorgekommen sind, enorm steigen. Oftmals werden die Feuer
durch die Unachtsamkeit des Menschen verursacht, der trotz Verbote und Hinweise brandauslösendes Verhalten ausübt. Die Brandintensität wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst, wobei wie bei allen Bränden üblich, vor allem die Menge eines vorherrschenden Brandgutes und der vorhandene Sauerstoffentscheidend für den Brandverlauf sind.


Vegetationsbrände kann man in verschiedene Arten bzw. Unterarten aufteilen:

• Feld-, Wiesen- und Heidebrände 

  abgeerntet /nicht abgeerntet

• Waldbrände


Bodenfeuer am häufigsten verbreitet- Untergrundfeuer entstehen in/durch Mulch, Moor oder Wurzelwerk und kann Tage später zum Neubrand werden
Vollfeuer

Kronenfeuer/Wipfelfeuer

  • Brände an Hanglagen – Feuer läuft nach oben schneller wie nach unten
  • Brände in besonderen Gebieten Beispiel: munitionsbelastete Gebiete

Dies galt es im theoretischen Teil zu erarbeiten und die verschiedenen Vorgehensweisen zu verstehen – direkter Angriff und indirekter Angriff sowie Grundsätze des Fahrzeugeinsatzes (beachten kann das Fahrzeug wenden oder direkt rückwärts einfahren), Risikosituationen, Gesundheitsschutz, Werkzeugeinsatz sowie Schlauchmanagement.

Nach einer kurzen Stärkung hieß es dann, das Erlernte zu verstehen und umzusetzen. In 3 Ausbildungsstationen wurden die Kameraden in die Nutzung der Handwerkzeuge, Pump and Roll sowie Stopp and Go mit dem TSF-W, sowie die Schlauchverlegung unterwiesen.

Handwerkzeuge – verschiedene Werkzeuge wurden vorgestellt und deren Nutzung erklärt um Schneisen zu erstellen die das Feuer aushungern, Löschrucksäcke und deren Handhabung standen bei dieser Station ebenfalls auf dem Plan

Pump&Roll – Wasserabgabe während der Fahrt mit dem TSF-W

Stop&Go – Raupentechnik, entweder löschen oder Fahrzeug bewegen, mit dem Schlauch vorgehen, dann Fahrzeug nachrücken lassen – Aufgabe 1 Trupp Feuersaum/Ausbreitung stoppen und absichern – Nachlöschen erfolgt später

Da das Feuer vor einem weg läuft kann man den Rand ablöschen – der letzte Trupp löscht nach oder benutzt eventuell sogar Feuerpatschen

Schlauchverlegung – fortlaufende Schlauchverlegung – Wassergasse mit C und Abgänge mit D Schlauch oder die einfache Schlauchverlegung

Fazit – eine sehr gute Vorbereitung für die anstehende drohende Gefahr der Vegetations-, Wald-, und Flächenbrände und wie man damit umgehen kann. Dies gilt es jetzt weiter zu geben in die umliegenden Wehren. Es muss nicht zwingend jedes für Vegetationsbrände vorgesehenes Einsatzfahrzeug über alle Handwerkzeuge, Ausstattungen oder technischen Raffinessen verfügen. Vielmehr macht eine sinnvolle und bedachte Verteilung sowie eine geordnete Verwendung von Mannschaft und Einsatzmitteln Sinn.

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